Lebhafte Diskussion auf dem Deutschen Betriebsrätetag
Gemeinsam mit Hermann Soggeberg (Konzernbetriebsratsvorsitzender Unilever) und Andreas Zorn (Gesamtbetriebsratsvorsitzender Nestlé) hat der Leiter der NGG-Tarifabteilung, Johannes Specht, die Initiative „Mensch vor Marge“ Anfang November auf dem Deutschen Betriebsrätetag in Bonn vorgestellt.
Unter dem Motto „Nachhaltige Zukunftssicherung in Zeiten hoher Renditeforderungen“ diskutierten sie mit mehr als 60 Betriebsräten aus unterschiedlichen Branchen. Exemplarisch berichteten Zorn und Soggeberg aus ihren Unternehmen. Nach dem Einstieg eines neuen Investors bei Nestlé, soll die Gewinnmarge beim weltgrößten Nahrungsmittelhersteller auf 18,5 Prozent steigen. Dafür hat der Konzern allein in Deutschland ohne wirtschaftliche Not hunderte Arbeitsplätze gestrichen. Unilever hatte den Verkauf seiner Margarinesparte (Rama, mit Becel und Flora) an den US-Finanzinvestor KKR Ende 2017 bekanntgegeben. Gleichzeitig gab das Management ein Renditeziel von 20 Prozent aus. Aktuell droht zudem die Schließung des traditionsreichen Knorr-Werkes in Heilbronn. 700 Arbeitsplätze sind in Gefahr. „Das Thema unverhältnismäßiger Profite betrifft natürlich nicht nur NGG-Branchen. Deshalb werden wir den Austausch unbedingt fortführen und uns stärker vernetzen“, resümierte Johannes Specht den Auftritt in Bonn.