Solidarisch in Heilbronn: Protestmärsche gegen Schließung des Knorr-Werkes

Foto: Daniel Schreiber

Bereits zum zweiten Mal sind Beschäftigte des Heilbronner Knorr-Werkes gemeinsam mit Gewerkschaftern und Gewerkschafterinnen sowie Bürgern und Vertretern aus der Politik auf die Straße gegangen. Der niederländische-britische Konzern Unilever drohte Ende Oktober mit dem Aus für das Traditionswerk.

Mehr als 1.000 Menschen nahmen daraufhin am 16. November an dem Protestmarsch teil. Sie wollten ein deutliches Zeichen der Solidarität mit den etwa 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern setzen, die um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze bangen. Bereits nach Bekanntwerden der Pläne gab es spontane Aktionen: „Ich habe so etwas selten erlebt, dass eine Belegschaft wirklich emotional ergriffen ist, spontan aufsteht und minutenlang skandiert: 'Wir sind Knorr!' Es ist mit jeder Faser zu spüren, dass die Menschen hier nicht nur einen Job haben, sondern mit Leib und Seele Knorrianer sind", so der KBR-Vorsitzende Hermann Soggeberg. Thilo Fischer, Betriebsvorsitzender im Heilbronner Werk, sieht die Pläne vor dem Hintergrund der von Unilever ausgerufenen Gewinnmarge von über 20 Prozent. Er kritisiert das Management, es wolle der Belegschaft den Schwarzen Peter zuspielen, nachdem jahrzehntelang keine Investitionen getätigt worden seien. Fischer fordert zukunftsfähige Technologien, neue Produkte und mehr Auslastung für den Standort. NGG und die Beschäftigten wehren sich gegen die geplante Schließung mit der Initiative „Mensch vor Marge“ sowie mit der Petition „Knorr muss in Heilbronn bleiben!“.

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